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proALPHA Aktuell 1/2015
Unternehmen
ter gewöhnungsbedürftig. „Deshalb ist es wichtig,
Gemeinsamkeiten aufzubauen und ein ‚Wir’-Gefühl
zu schaffen. Kennenlern-Meetings, Team-Events und
Vor-Ort-Termine sind dabei hilfreich“, erläutert Michael
Wüstemeier. Verständnis für die Arbeit der neuen Kol-
legen und der persönliche Austausch unterstützen den
Wechsel vom Wettbewerbs- in den Teammodus. „Die
Gemeinsamkeiten beider Unternehmen betonen wir
sogar im Projektslogan ‚together for success’ und im
Projektnamen ‚Gemini’ (Zwilling)“, fügt Michael Finkler
hinzu. Ebenso wichtig sei es, in jeder Phase des Inte-
grationsprojekts am Puls der Belegschaft zu bleiben.
„Hierfür haben wir ein Resonanzteam gegründet. Da-
mit senden wir zum einen das Signal ‚Wir nehmen euch
ernst’. Zum anderen sind viele Mitarbeiter tatsächlich
näher am praktischen Geschehen als das Projektteam
und können die Integration mit wichtigen Hinweisen
und Impulsen begleiten“, ist Michael Finkler sicher.
Professionell planen und umsetzen –
Wie bei jedem
komplexen Projekt ist eine sorgfältige Vorbereitung ent-
scheidend für den späteren Verlauf und Erfolg. „Unser
Fahrplan stand lange vor dem Projektstart fest. Er setzt
nicht nur den groben Rahmen, sondern listet minutiös
die Termine für die Kommunikationsmaßnahmen und
Integrationsschritte in den einzelnen Unternehmensbe-
reichen auf“, sagt Michael Wüstemeier. Der Plan sei
nicht in Stein gemeißelt, gebe dem Projektteam aber in
allen Phasen die notwendige Orientierung.
Auf Best Practices setzen –
Bei Unternehmenszusam-
menschlüssen geht es meist um Zukunftschancen. Nicht
Sachwerte wie etwa Immobilien oder Lagerbestände
stehen im Fokus, sondern Know-how, Innovations-
kraft, Erfahrung
und Kreativität
der Mitarbeiter.
„Ein Potenzial,
dass sich schnell
erschließen lässt,
wenn beide Unter-
nehmen auf Augen-
höhe kooperieren und
achtsam miteinander
umgehen“, weiß Micha-
el Finkler. Es dürfe weder
Sieger noch Besiegte ge-
ben. Stattdessen sollten vor-
handene Prozesse und Struk-
turen gemeinsam analysiert
werden. „Wenn die neue
Organisation konsequent
an Best Practices ausge-
richtet wird, finden sich
am Ende alle Mitar-
beiter darin zurecht.
Vorausgesetzt, die
Prozessänderun-
gen sind objektiv
logisch und für
alle Beteiligten
verständlich“,
ergänzt Mi-
chael Finkler.
Sorgfältig dokumentieren –
Organisatorische Änderun-
gen sind leichter zu akzeptieren, wenn die Entschei-
dungen nachvollziehbar sind. Beim Gemini-Projekt
werden Diskussionsergebnisse, Termine, Meilensteine
und Fortschritte daher strukturiert erfasst. Spezielle
Tools – zum Beispiel für Prozessdesign oder Aufgaben-
management – helfen, Veränderungen übersichtlich
zusammenzufassen. Es geht es nicht nur darum, Mitar-
beiter zu informieren. Auch die Projektleitung braucht
Details, um den Projektfortschritt der einzelnen Teams
zu sichern.
Fazit
Die Integration von proALPHA und ALPHA Business
Software geht mit großen Schritten voran. Rund 80
Prozent der Integrationsaufgaben will das Gemini-Pro-
jektteam spätestens vier Monate nach dem „Signing“
abhaken. Die verbleibenden 20 Prozent folgen bis zum
Jahreswechsel 2015/16. Nach einem Jahr, so die Pla-
nung, ist die Integration organisatorisch abgeschlos-
sen. „Gemini läuft sehr effizient. Wir kommen deutlich
schneller voran als gedacht und profitieren bereits von
ersten Synergien. Das haben wir auch unserer Projekt-
methodik zu verdanken“, bestätigen Michael Finkler
und Michael Wüstemeier unisono. Letztlich ist eben
jede betriebliche Änderung – und sei sie noch so gra-
vierend – ein Projekt. Etwas, das sich mit sorgfältiger
Planung und strukturierter Herangehensweise in den
Griff bekommen lässt.
Michael Wüstemeier, Director Consulting der proALPHA Consulting GmbH
Michael Finkler, Vorstand der Alpha Business
Solutions AG und seit Anfang Juni Geschäftsführer
der proALPHA Software GmbH