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Unternehmen

„Go West“:

ERP-Einsatz in den USA

Warum sind die USA für deutsche Mittelständler ein so interessanter Markt?

Ein gut aufgestellter deutscher Mittelständler hat es weitgehend selbst in der Hand, schnell

Erfolge auf dem US-Markt zu erzielen. Denn die fachliche und fremdsprachliche Qualifikation

deutscher Mitarbeiter ist sehr hoch. Der Grad der Organisation und Integration der Firmen

ebenso, speziell im Bereich Produktion und Logistik. Dadurch haben deutsche Firmen in puncto

Know-how einen klaren Vorteil. Gleichzeitig sind die Bedarfe des nordamerikanischen Marktes

denen des deutschen sehr ähnlich. Sehr vorteilhaft ist auch die Flexibilität in den USA: Im Zwei-

felsfall legt man los und korrigiert den Kurs auf halbem Weg.

Welche landesspezifischen Lösungen bieten wir im Hinblick auf das US-Steuersystem?

Das US-Steuersystem ist eine echte Herausforderung. Während es in Deutschland nur zwei

unterschiedliche Mehrwertsteuersätze gibt, wird die Mehrwertsteuer in den USA zum Teil auf

Staats-, auf Kommunen- oder gar Ortschaftsebene festgelegt. Richtig komplex wird es, wenn

man auch die Verbrauchssteuer berücksichtigen muss: Diese fällt neuerdings oft in dem Staat

an, wo die Wertschöpfung durch das Produkt erzielt wird. Um diese Komplexität abzubilden,

haben wir unter anderem auch eine landespezifische Lösung erarbeitet. Sie bindet entspre-

chende Steuerfälle von Drittanbietern ein.

Welche Besonderheiten muss unsere Software in den USA bei der Finanzbuchhaltung abbilden?

Zunächst einmal gelten die allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätze der USA, die

sich von den deutschen grundlegend unterscheiden. Sie genießen beispielsweise eine größere

Flexibilität hinsichtlich der Buchungsperioden: Während in Deutschland Monatsabschlüsse üb-

lich sind, kann man die Buchungsperioden in den USA auch nach Wochen aufteilen.

Was gibt es bei der Finanzbuchhaltung noch zu beachten?

Zusätzlich gelten Feinheiten: US-Firmen müssen zum Beispiel Ware in Arbeit in der Bestands-

führung berücksichtigen, da für die USA das Umsatzkostenverfahren gilt. In Deutschland hin-

gegen arbeitet der Großteil der Firmen nach dem Gesamtkostenverfahren, nach dem Ware in

Arbeit in der Regel nicht automatisch gebucht wird. Auch externe Mitarbeiter werden steuer-

lich anders behandelt: Sie müssen laut US-Steuerverwaltung gesondert ausgewiesen werden,

um die Steuermeldungen abgleichen zu können. Last but not least: Es mag überraschen, aber

in den USA sind Schecks als Zahlungsmittel gang und gäbe. Deshalb bieten wir auch eine Lö-

sung für die Scheckverwaltung an.

Die USA sind eine der größten Wirtschaftsmächte weltweit – mit einem enormen Potenzial für

europäische Firmen. proALPHA unterstützt seine Kunden, die gen Westen expandieren, seit

1998 mit einer eigenen US-Niederlassung. Wir sprachen mit Wolfram von Schoen, CEO und

Managing Director der proALPHA Software Corporation, über landesspezifische Herausforde-

rungen. Er ist seit über 15 Jahren im deutschen und US-amerikanischen Markt zu Hause und

Inhaber beider Pässe.