Unternehmen
Programmlogik eingreifen. Die INWB ist als Integrati-
onsplattform auf die Anbindung angrenzender Tech-
nologien ausgerichtet. Sie übernimmt Informationen
aus einem System und liefert diese an ein anderes ab.
Sprich: Über die INWB werden Drittsysteme angebun-
den, Daten mit Kunden und Lieferanten ausgetauscht
oder Maschinen integriert. Ein zusätzlicher Baustein für
mehr Flexibilität.
Und im internationalen Umfeld?
Eine zentrale Herausforderung sind die lokalen Un-
terschiede im Wirtschafts- und Steuerrecht. Zu
proALPHA gibt es derzeit neun Landesversionen,
die nicht nur sprachlich angepasst sind, sondern auch
den regionalen Vorschriften entsprechen. Weitere wer-
den folgen. Zudem haben wir die Funktionen für die
Konzernkonsolidierung erweitert, was die internatio-
nale Rechnungslegung vereinfacht. Übrigens hilft die
INWB auch hier, etwa wenn es darum geht, Tochterge-
sellschaften als separate Mandanten zu synchronisieren
oder Summen und Salden aus lokalen Drittsystemen
nach proALPHA zu übernehmen. Bei internationalen
Supply Chains ist zudem das Lieferantenportal eine
sinnvolle Ergänzung, über das sich Zulieferer in beste-
hende Prozesse einbinden lassen.
Wie ist proALPHA mit Blick auf Industrie 4.0 aufgestellt?
Bei Industrie 4.0 geht es unter anderem darum, kleine
Losgrößen quasi auf Abruf genauso wirtschaftlich zu
produzieren wie große Serien. Das setzt voraus, dass
unterschiedliche Systeme, Maschinen und Sensoren
unabhängig vom Standort miteinander kommunizieren
und Informationen austauschen. Das ERP-System über-
nimmt dabei die Rolle der Schaltzentrale, die den Ge-
samtprozess steuert und überwacht. proALPHA verfügt
über einige Module, die Industrie 4.0-Prozesse unter-
stützen: Hierzu gehören etwa der Produktkonfigurator
als Auftragsannahmestelle für individuelle Bestellun-
gen, die schon erwähnte Integrationsplattform INWB
als Datendrehscheibe oder die Produktionsplanung und
-steuerung (APS).
Welche Rolle spielt derzeit eigentlich das Cloud Com-
puting?
Die Cloud-Version von proALPHA ERP ist in bestimmten
Situationen eine sinnvolle Alternative zur klassischen
Vor-Ort-Installation. Das ist beispielsweise dann der Fall,
wenn Unternehmen neue Niederlassungen im Ausland
gründen. Bei Neugründungen bleibt für eine aufwendi-
ge ERP-Einführung gerade in der stressigen Startphase
oft keine Zeit. Eine Cloud-Lösung hält dem Manage-
ment den Rücken frei, sodass man sich erst einmal um
andere Aufgaben kümmern kann und keine Kapazitä-
ten für den Betrieb und das Application Management
der Lösung vorhalten muss.
Was empfehlen Sie Mittelständlern angesichts der Flut
unterschiedlicher Trends?
In den Dialog mit dem ERP-Hersteller treten und die
Möglichkeiten, vor allem die in-
dividuellen Mehrwerte, bezogen
auf die Innovationen diskutie-
ren. Man muss nicht sofort auf
jeden Zug aufspringen. Ohnehin
bestimmt die betriebsspezifische Si-
tuation, ob ein Trend das Unterneh-
men nach vorn bringt oder eher nicht.
Wichtig ist, dass man stets informiert
bleibt. Über die technische Entwicklung und darüber,
wie sich der Wettbewerb verhält. Nur wer weiß, wie
eine zukunftsfähige Lösung aussehen könnte, trifft bei
Investitionen die richtigen Entscheidungen.
„Bei den fachlichen Anforderungen sollte das
Unternehmen möglichst wenig Kompromisse
und schon gar keine Abstriche machen.“
Andree Stachowski, Geschäftsführer und CSO der proALPHA Gruppe
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