Globalisierung, Automatisierung, demografischer Wan-
del – Steht der Mittelstand vor einem Umbruch?
Keiner dieser Trends ist wirklich neu. Die meisten Mittel-
ständler gehen souverän mit diesen Herausforderungen
um. Sie warten zunächst ab und analysieren, ob eine
Investition wirtschaftlich erscheint oder andere Wett-
bewerbsvorteile verspricht. Mittelständler können sich
sehr schnell neuen Marktentwicklungen und veränder-
ten Rahmenbedingungen anpassen. Das ist ein wichti-
ger Vorteil gegenüber größeren Wettbewerbern. Aller-
dings muss das Unternehmen auch tatsächlich in der
Lage sein, Geschäftsprozesse und Organisation schnell
anzupassen. Dabei spielen die IT und ganz speziell das
ERP-System eine zentrale Rolle.
Warum ist die ERP-Software so bedeutend für die Um-
setzung von Geschäftsstrategien?
ERP-Systeme sind im Laufe der letzten 20 Jahre in nahe-
zu alle Unternehmensbereiche vorgedrungen. Vollstän-
dig integrierte Geschäftsprozesse sorgen für Transpa-
renz und einen spürbaren Effizienzschub. Andererseits
ist ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis nicht von der
Hand zu weisen. Die ERP-Software ist Dreh- und An-
gelpunkt der Kommunikation im Unternehmen. Orga-
nisatorische Änderung bedeutet daher fast immer auch
eine Anpassung des ERP. Deshalb ist es so wichtig, ERP-
Entscheidungen sorgfältig vorzubereiten.
Wie sieht die ideale ERP-Software für mittelständische
Unternehmen aus?
Zunächst muss die Software zum Unternehmen pas-
sen. Bei den fachlichen Anforderungen sollte das
Unternehmen möglichst wenig Kompromisse ma-
chen. Viele Mittelständler befinden sich inzwischen
in der Situation, dass sie ähnlich hohe Anforderungen
wie ein multinationaler Großkonzern haben, nur eben
nicht das gleiche Budget. Deshalb sollte man bei Soft-
wareinvestitionen weit in die Zukunft schauen, um auf
alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Flexibilität heißt
hier das Zauberwort. Ein ERP-System muss sukzessive
ausgebaut werden können, etwa um zusätzliche In-
stanzen, Arbeitsplätze oder Module. Prozesse sollten
sich auch ohne Programmieraufwand gestalten las-
sen. Ebenso wichtig ist die Offenheit zu angrenzenden
Systemen oder Maschinen – auch jenen von Partnern,
Kunden und Zulieferern entlang der Supply Chain. Hin-
zu kommen globale Aspekte wie Mehrsprachigkeit,
Landesversionen oder internationale Steuerfindung.
Was tut proALPHA, um den Mittelstand bei neuen Her-
ausforderungen zu unterstützen?
Ich möchte vor allem zwei Tools herausheben: das
WorkflowManagement und die Integration Workbench
(INWB). Bei beiden steht die Prozessoptimierung im Fo-
kus. Mit dem WorkflowManagement lassen sich Stan-
dardprozesse wie etwa Kontrollen, Freigaben, Auslie-
ferungen oder Bestellungen vollständig automatisieren.
Hierfür muss man weder programmieren, noch in die
ERP im Mittelstand –
Was ist wirklich wichtig?
Innovator, Wirtschaftsmotor oder doch wenig investitionsfreudig? Der deutsche Mittelstand muss sich dieser Tage
viel nachsagen lassen. Bei Trends wie Industrie 4.0 sehen Marktforscher Deutschland hinterherhinken. Stimmt das
wirklich? Wie wichtig sind dem „Rückgrat der deutschen Wirtschaft“ Produktivität, Zuverlässigkeit oder Internationa-
lisierung? Ein Gespräch mit Andree Stachowski, Geschäftsführer und Chief Sales Officer (CSO) der proALPHA Gruppe.
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