Teilestammdaten und Stücklisten werden jedoch in proALPHA geführt. Über das Modul CA-Link greifen die Konstrukteure direkt und online aus Solidworks auf diese Daten zu. Eine Schnittstelle zur Synchronisation zwischen CAD und ERP entfällt. Zu den hier hinterlegten Daten gehören auch Kalkulationswerte, um bei ähnlichen Neuteilen Preise für die Vorkalkulation zu finden. Für die Auftragsanlage ist bei ITD der Vertrieb verantwortlich. Er legt auch auf Basis der proALPHA APS-Planung den Liefertermin fest. Damit werden, falls es sich nicht um Lagerware handelt, auch die Produktionsaufträge ausgelöst. Workflow schafft Sicherheit Automatisierte organisatorische Abläufe per Work- flow senken den administrativen Aufwand und bringen Sicherheit. Eine auf dieser Basis laufende Aktivität ist die im Hintergrund aktive Bonitätsprüfung vor Auftrags- freigabe. Die Buchhaltung bekommt automatisch die notwendigen Auftragsinformationen übermittelt und kann so bei Zweifeln, beispielsweise bei bereits beste- hendem Zahlungsverzug, bei Neukunden oder bei bestimmten Größenordnungen rechtzeitig agieren. ITD ist mit über 50 Prozent Exportanteil seit 2011 AEO-F zertifiziert. Ein automatisierter Workflow initiiert den Prozess „Exportkontrolle“, der bei Lieferungen außerhalb der EU vorgeschrieben ist. Bei Neukunden findet eine Sanktions listenprüfung „Terrorscreening“ statt. Zusätzlich läuft alle drei Monate ein Screening über alle Kunden und Liefe- ranten. Die dafür notwendigen Daten holt sich proALPHA von einer Internetplattform. Eng mit dem Workflow verbunden ist das Dokumenten- Management-System (DMS), das ebenfalls über alle Unternehmensbereiche hinweg arbeitet. Hier sind alle Dokumente vorgangsbezogen abgelegt, von Zeichnungen aus dem CAD-System über Angebote und Bestellungen bis hin zum Rechnungswesen. Auch Gebrauchsanweisun- gen stehen hier zur Verfügung. Einge- hende Rechnun- gen und Lieferscheine werden mit einem Barcodeaufkleber versehen, gescannt, einem Auftrag zugeordnet und die Originale anschließend abgelegt. „Vorteile sehen wir nicht nur durch das Einsparen der manuellen Archivierung, son- dern vor allem durch die damit erreichte hohe Transpa- renz“, erklärt Reinhard Himpsl, Leiter Controlling und IT. Nach dem Tagesabschluss seien nahezu keine Papierdo- kumente mehr vorhanden. Sie stehen sofort allen Abteilun- gen im Unternehmen in elektronischer Form zur Verfügung. Produktion schneller und zuverlässiger planen Aufgrund der kleinen Lose und dem hohen Anteil kunden- spezifischer Produkte kommt der Produktionsplanung hohe Bedeutung zu, wenn es gilt, kurze Durchlaufzeiten, gute Auslastung und wettbewerbsfähige Kostenstrukturen zu erhalten. Die Produktionsplanung in proALPHA prüft vor Auftragsfreigabe, ob alle benötigten Teile – aber auch die personellen und maschinellen Ressourcen – vorhanden sind. Ist das der Fall, gibt proALPHA die Ausfassliste aus. Ist die Kommissionierung abgeschlos- sen, verbucht der Mitarbeiter die Ausfassliste und stellt den Kommissionierwagen für die weitere Bearbeitung bereit. Ein Mitarbeiter der Montage holt sich den entsprechenden Wagen und startet den Auftrag. Lie- ferscheine, Zoll- und andere Papiere sowie die Rech- nung druckt der Versand und legt sie der Ware bei. Aus etwa 5.000 aktiven im Lager vorgehaltenen Teilen und auftragsspezifisch produzierten Kompo- nenten entstehen die Endprodukte mit Durchlaufzei- ten von wenigen Stunden bis einigen Tagen. Kunden Über die ITD-Gruppe ITD ist als mittelständisches Unternehmen im internationalen Markt für Medizintechnik tätig. An den Standorten Johanniskir- chen in Niederbayern, Unterhaching bei München und Pros- pect in den USA werden mobile und stationäre Geräteträger entwickelt, produziert, vermarktet und vertrieben. Das Unter- nehmen ist gemäß DIN EN 13485 und ISO 9001 zertifiziert. 19 proALPHA Aktuell 2/2013 Stationäre Träger- systeme für die Medizintechnik